Loxone 1-Wire-Verkabelung: Fenster und Temperatursensoren

Da ich ein elendes technisches Spielkind bin (muss der Beruf irgendwie mit sich bringen...) haben wir uns ja schon seit langem entschieden eine Hausautomatisierung von Loxone zu installieren. Naja, eigentlich habe ich es entschieden und bei Heike so lange rumgejammert, bis sie JA gesagt hat (vermutlich weil sie es einfach nicht mehr hören konnte...) :-).

Neben der Messung der Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten in den Räumen für die Heizungssteuerung werden auch alle Fenster mit Reed-Kontakten (Öffnungssensoren) sowie mit Glasbruchsensoren ausgestattet.

Diese Sensoren werden über einen 1-Wire-Bus an die Loxone angeschlossen. Das ist ein recht simpler Bus, der nur 3 Adern benötigt: Data, GRD und +5V. Als Kabel kann man alles mögliche, was irgendwie leitet, verwenden - so z. B. normales Telefonkabel. Wir haben als Kabel CAT7 Kabel verwendet. Das hat den Vorteil, dass es zum einen geschirmt ist (ist kein Muss, kann aber meiner Meinung nach auch nicht schaden) und zum anderen noch freie Adern bietet (falls später mal irgendetwas noch hinzukommt).

Unser Elektriker hat dazu zwei 1-Wire-Buskabel (CAT7) durchs Haus gezogen: 1 Kabel fürs Erdgeschoss und 1 Kabel fürs Obergeschoss. Ich wollte das Ganze etwas auftrennen, falls irgendwann mal so viele Sensoren am Bus hängen, dass dieser eventuell in 2 einzelne Busse getrennt werden muss. Das Buskabel verläuft dabei von Raum zu Raum und UP-Dose zu UP-Dose. Jeweils in den Dosen ist das Kabel durchtrennt (irgendwie muss der Elektriker das Kabel ja einziehen können).

Ich wollte auf jeden Fall alle 8 Adern des 1-Wire-Buskabels wieder durchgehend verbinden, um insgesamt 8 komplette Adern durchs ganze Haus liegen zu haben. So kann ich später auch an einer beliebigen Stelle mal eine kleine Signal-LED installieren (um z. B. an der Haustür anzuzeigen, dass noch irgendwo ein Fenster geöffnet ist). Für sowas hätte ich also noch 5 Adern frei (3 benötigt der 1-Wire-Bus).

Bleibt die Frage, wie man das jetzt ohne riesigen Verkabelungsaufwand und zusätzlich noch platzsparend realisiert. Ich habe mir dazu bei Reichelt Elektronik CAT5 Verbinder mit LSA-Klemmtechnik bestellt. Ohne Gehäuse und mit abgeschnittenen Ecken passen diese genau in eine Standard-UP-Dose mit einem Durchmesser von 60 mm. Kostenpunkt: 1,50 EUR. So kann ich recht einfach das komplette Kabel durchverdrahten.

Was braucht man:

An Werkzeug benötig man ein LSA-Auflegewerkzeug und ein Abisolierwerkzeug. Beides gibt es für unter 10 EUR. Ich habe mir gleich ein komplettes Set zur LAN-Verkabelung von der Kabelscheune gekauft, da ich den enthaltenen Kabeltester dann auch gleich für die Netzwerkverkabelung verwenden kann. Kostenpunkt: 15 EUR. Mit dem enthaltenen Abisolierer kann man den Mantel des CAT7-Kabels sehr leicht abisolieren. Die einzelnen Adern braucht man Dank der LSA-Schneidtechnik nicht separat abisolieren. Das LSA-Anlegewerkzeug erfüllt seinen Zweck, ist aber nicht von sehr hoher Qualität. Oft funktioniert es auch nicht, dass das überstehende Kabelende gleich automatisch mit abgeschnitten wird. Dazu habe ich dann einfach noch einen Seitenschneider genommen. Aber wie gesagt: Es funktioniert und reicht in meinen Augen aus, wenn man damit nicht täglich arbeitet.


Und so geht's:

Als erstes zerlegt man die CAT5-Verbindungsbox und schneidet mit dem Seitenschneider die eine Seite zur Kabelbefestigung ab und "rundet" auf der anderen Seite die Ecken ab. Das spart Platz und so passt die Platine gut in eine 60mm UP-Dose:


Jetzt sollte man "Offline" mal probieren ein Restende eines CAT-Kabels auf die LSA-Klemmen aufzulegen. Die Kabel kann man später wieder rausziehen, aber so übt es sich leichter und man kann auch nochmal einen Fehler machen.

Die LSA-Klemmtechnik ist sehr einfach: Man legt die entsprechende Ader noch isoliert auf die Klemme. Anschließend setzt man das Anlegewerkzeug an und drückt die Ader mit dem Werkzeug in die Klemme. Dabei zerschneidet die Klemme die Isolierung der Ader und stellt so den Kontakt her und das Anlegewerkzeug schneidet automatisch (wenn's denn geht....) das restliche Ende der Ader ab. Fertig. Das geht kinderleicht von der Hand.



Wenn man das ein oder zweimal geübt hat kann man sich an die erste UP-Dose wagen. Zunächst isoliert man das CAT7 Kabel ab und sortiert sich die Adern zurecht. Ein CAT7-Kabel hat insgesamt 4 Adernpaare:
  • Rot + Rot/Weiß
  • Blau + Blau/Weiß
  • Gelb + Gelb/Weiß
  • Grün + Grün/Weiß

Welche man für den Bus verwendet ist wurscht. Ich habe mich für Blau = Data, Blau/Weiß = GRD und Rot = +5V entschieden. Diese Adern habe ich nicht auf den Verteiler aufgelegt sondern frei stehen gelassen (zum späteren Anschluss der 1-Wire-Sensoren). Alle anderen Adern habe ich mit dem CAT-Verbinder wieder zusammengeführt.

Zunächst klemmt man das erste Kabel (also das eine Ende des 1-Wire-Busses) auf die entsprechenden Klemmen auf, dann das 2. Kabel (das andere Ende des Busses). Anschließend wird alles noch mit einem Kabelbinder an dem Verbinder gegen versehentliches Abziehen gesichert. Fertig.




Jetzt kann man an die Adern des 1-Wire-Busses noch die entsprechenden Sensoren klemmen - hier gezeigt die DS2401-Sensoren, an die sowohl die Reed-Kontakte des Fensters als auch die Glasbruchsensoren angeklemmt wurden.

Das Ganze sieht zwar recht voll aus, passt aber leicht in die UP-Dose (unbedingt die tiefe Variante verwenden!).