(LED-)Beleuchtung mit Loxone: Teil 2

Nachdem es im ersten Teil ein wenig um die Grundlagen zur LED-Beleuchtung ging, beschreibe ich in diesem Kapitel den geplanten Aufbau unserer Installation und die Einbindung in Loxone.

Vorab aber schon einmal ein kurzes Video mit einigen Screenshots der Konfiguration. Anschließend zeigt das Video den Dimmer in Aktion mit einem LED-Leuchtstreifen, gesteuert über das iPad!


Nach diesem kleinen Appetithäppchen wird es in diesem Kapitel nun um folgende Punkte gehen:

  • Konzept und Aufbau der Installation / Verkabelung
  • Auswahl eines geeigneten Netzteils
  • Auswahl eines geeigneten Dimmers
  • Programmierung in Loxone

Im letzten Teil wird es dann noch um die Auswahl der Leuchtmittel gehen. Hier habe ich mir einige LED-Spots und -Streifen als test bestellt und werde dann kurz hier berichten, wie die einzelnen Produkte abgeschnitten haben und welche wir dann letztendlich nehmen werden.


Konzept und Aufbau der Installation / Verkabelung



Wir werden LED-Komponenten in 12V und 24V einsetzen. Hierbei werden wir eine Mischung aus 12V-Spots, weißen LED-Streifen in 12V- und 24V sowie RGB-LED-Streifen in 24V einsetzen. Die Elektronik soll zentral im Schaltschrank sitzen. D. h. wir werden sternförmig vom Schaltschrank zu den einzelnen Verbrauchern (Leuchten) verkabeln. Das hat den Vorteil, dass ich Dimmer und Netzteile nicht überall im Haus verteilen muss und zudem zentral für alle Verbraucher nutzen kann. Auch ist der Platz für Netzteile ja häufig begrenzt (gerade bei Einbau-Spots) und auch die Wärmeentwicklung kann ein Problem sein. Meist können Dimmer auch immer mehrere Verbraucher bedienen, sodass auch hier ein zentraler Aufbau sinnvoll ist.

Nachteil ist, dass die Leitungen zu den Verbrauchern lang werden können, was beim Einsatz von PWM-Dimmern auf Grund der möglichen elektrischen Felder eventuell nachteilig sein kann. Zur Zeit überlege/kläre ich noch, deswegen geschirmte Kabel zu den Verbrauchern zu legen.

Als Kabel kommen normale NYM 1,5 mm^2 zum Einsatz (eventuell geschirmt - siehe oben). Das hat den Vorteil, dass ich genug Leistungsreserven habe und später, wenn ich es denn will, auch auf Hochvolt-Leuchtmittel (230V) umrüsten könnte.

Alle Loxonekomponenten, Dimmer und Netzteile sitzen im Schaltschrank im Keller. Zu den einzelnen Komponenten sage ich dann im Folgenden noch etwas.

Konzept und Aufbau der Installation / Verkabelung



Auswahl eines geeigneten Netzteils



Ein geeignetes zentrales Netzteil zu finden ist gar nicht so einfach, denn es muss zum Einen genügend Leistung aufweisen und zum Anderen nach DIN  EN61000-3-2 zugelassen sein (heisst für die Beleuchtung zugelassen sein). Daher ist es auch nicht einfach möglich z. B. ein ATX-Netzteil aus dem PC-Bereich zu verwenden, obwohl diese die nötige Spannung und auch Leistung aufweisen würden.

Berechnung der notwendigen Leistung: hier addiert man einfach die einzelnen Leistungsaufnahmen der Leuchtmittel bzw. jeweils Spannung und Stromstärke jeder einzelnen Leuchte:

Leistung [W] = Spannung [V] * Stromstärke [A]

Bei uns werden das vermutlich:

  • Am 12V-Netzteil: ca. 310 Watt
  • Am 24V-Netzteil: ca. 210 Watt
Verbraucher 12V
Verbraucher 24V
Im Loxone-Forum werden die Netzteile der Firma Meanwell sehr häufig empfohlen. Diese gibt es in unterschiedlichen Stärken (Leistungen) und auch für verschiedene Ausgangsspannungen. Ich habe mich entschieden jeweils die größte Variante dieser Netzteile (mit ca. 600W) einzusetzen. Soweit ich weiß ist das nicht ganz optimal, da die Netzteile nur in den oberen Bereichen ihren optimalen Wirkungsgrad erreichen (stimmt das?), aber ich möchte einfach genügend Ausbaureserve haben. Hier eine Übersicht am Beispiel des 24V-Netzteils von Meanwell:

  • Bezeichnung: Meanwell SNT HRP 600 24V
  • Technische Daten: hier
  • Verfügbare Spannungen: 3.3V, 5V, 7,5V, 12V, 15V, 24V, 36V, 48V
  • Leistung: ca. 600 W
  • Zugelassen für Beleuchtungszwecke nach DIN EN61000-3-2,-3
  • Kosten: 125 EUR

Das Netzteil besitzt einen Lüfter, der aber nur anspringt wenn es notwendig ist. Zudem kann man über ein kleines Poti die exakte Spannung einstellen und so z. B. Leitungsverluste auch kompensieren. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig. Leider ist es nicht für die Hutschienenmontage vorgesehen. Hier muss der Elektrikter sich bei mir also noch etwas einfallen lassen.





Auswahl eines geeigneten Dimmers



Es gibt viele Möglichkeiten LEDs zu dimmen. Loxone z. B. bietet ja auch eine DimmerExtension und auch ein DMX-PWM-Dimmer an. Für beides habe ich mich nicht entschieden.

Ich hatte mir vor langer Zeit schon mal einen Loxone Musterkoffer angeschafft und dort war eine DMX-Extension dabei. DMX ist ein Protokoll, dass eigentlich aus der professionellen Beleuchtung (zum Beispiel Bühnentechnik) stammt. Aber es spricht natürlich nichts dagegen dieses auch für die Beleuchtung im Haus einzusetzen. DMX bietet dabei die Ansteuerung von z. B. Dimmern und bei der Bühnentechnik auch noch Bewegungen, Farben usw. an.

Da ich also bereits die DMX-Extension besitze wollte ich auch DMX-Dimmer einsetzen. Zwar ist im Loxone-Koffer auch der DMX-Dimmer von Loxone dabei, aber dieser reicht für meine Installation nicht aus bzw. ich bräuchte zu viele davon. Denn der Loxone-Dimmer bietet lediglich 3 Kanäle (also Lichtkreise) und jeder Kanal darf mit maximal 50W belastet werden (also ca. 5 Spots). Dafür kostet er aber ordentliche 75 EUR.

Ich habe mich also für einen anderen DMX-Dimmer entschieden: Den DMX4All X9 von der gleichnamigen kleinen deutschen Firma DMX4All. Dieser bietet:

  • 9 Kanäle (d. h. 9x Standard oder 3x RGB-Streifen)
  • Hutschienenmontage über zusätzliches Gehäuse
  • Satte 10A pro Kanal
  • Mischinstallation 12V und 24V möglich
  • Preis: 100 EUR (inkl. Gehäuse)





Programmierung in Loxone



Den Dimmer in Loxone einzubinden geht ganz einfach. Das obige Video zeigt schon einmal in Kurzform, welche Schritte notwendig sind. Hier nun noch die ausführliche Anleitung:

Zunächst verkabelt man alles so wie oben dargestellt. Dabei wird die +12V (oder +24V) Leitung vom Netzteil zum Leuchtmittel gezogen und GND (-12V/-24V) zurück in einen Eingang des Dimmers verkabelt. Alles andere sollte selbsterklärend sein. Am Dimmer muss man jetzt noch per DIP-Schalter den ersten Kanal des Dimmers einstellen. Bei DMX wird jeder dimmbare Kanal durch eine eindeutige Nummer identifiziert. Am DIP-Schalter auf dem Dimmer kann man dabei den ersten Kanal einstellen. Alle anderen (insgesamt 9 Kanäle pro Dimmer) werden dann hochgezählt. Stellt man also am ersten Dimmer als ersten Kanal "1" ein, so kann man an diesem Dimmer die Kanäle durch 1-9 ansprechen. Wie der DIP-Schalter konfiguriert werden muss steht in der Anleitung.

Jetzt startet man den Miniserver und anschließend LoxoneConfig. Ich gehe mal davon aus, dass die DMX-Extension schon eurer Konfiguration hinzugefügt wurde. Als erstes fügt man nun einen DMX-Aktor hinzu (für ein normales LED-Leuchtmittel), hat man einen RGB-LED-Streifen angeschlossen fügt man entsprechend den RGB-Aktor hinzu:


Wichtig ist jetzt noch, dem DMX-Gerät die Kanalnummer zuzuweisen (siehe oben). In diesem Beispiel habe ich den Dimmer per DIP-Schalter so konfiguriert, dass der erste Kanal die Nummer "1" erhält. Damit hat auch der erste Ausgang die "1", der Zweite die "2" usw.


Jetzt fügt man seinem Programm den Baustein "Lichtsteuerung" hinzu und verbindet die Ausgänge mit den gerade angelegten DMX-Aktoren:


Mit einem Doppelklick auf den Baustein kann man nun noch die Ausgänge konfigurieren. Standardmäßig werden sie als 0-100% Dimmer angelegt, was in unserem Fall auch passt. Die Bezeichnung die man hier eingibt erscheint dann später auch im Webfrontend  des Miniservers.


Die fertige Weboberfläche sieht dann so aus und man kann hervorragend mit seinem neuen Dimmer spielen (siehe Video weiter oben).


Viel Spaß beim Ausprobieren!