Generalunternehmen

Wir haben insgesamt mit 3 Hausbauunternehmen verhandelt und detailliertere Gespräche geführt. Die Planung, wie wir vorgegangen sind, könnt Ihr unter Planung nachlesen.


Helma Eigenheim AG


Helma hat uns ein Arbeitskollege empfohlen, der mit dieser Firma im Herbst 2012 anfängt zu bauen. Daher war es auch das erste Gespräch, welches wir geführt haben. Helma hat ein Musterhaus im Musterhauspark Ottendorf-Okrilla, wo auch die Gespräche stattfinden. Der Hauptsitz der Firma ist in Lehrte bei Hannover.

Beim ersten Gespräch hatten wir noch gar kein Grundstück, wussten also auch nicht genau, welches Haus wir gemäß Bebauungsplan überhaupt bauen können/dürfen. Trotzdem hat Helma keine Kosten und Mühen gescheut: Beim Gespräch war ein Zeichner mit dabei, der gleich während des Gespräches den Grundriss für unser Traumhaus gezeichnet hat. Das war schon beeindruckend, am Beamer gleich jede Änderung usw. mitverfolgen zu können. Auf der Basis dieser Zeichnung hat uns Helma dann auch ein ersten Angebot unterbreitet und uns die Bauleistungsbeschreibung zur Verfügung gestellt. Das hatte für uns den Vorteil, dass wir uns mit der Thematik schon einmal intensiv beschäftigen konnten. Der Preis war im Rahmen und so war für uns klar weiter mit Helma im Gespräch zu bleiben.

Beim zweiten Gespräch hatten wir dann das Grundstück bereits gekauft und somit wussten wir dann auch, welchen Haustyp wir genau bauen dürfen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir dann auch gleich einen detaillierten Grundriss mit und haben Helma auch gleich die Extras, die wir inklusive haben wollten, mitgeteilt. Des weiteren hatten wir uns schon längere Zeit mit der Bauleistungsbeschreibung beschäftigt und auch viele Blogs über Helma gelesen. Das Gespräch verlief wieder sehr angenehm und auf unsere Fragen wurde detailliert und sehr offen geantwortet. Auch haben wir gute Tipps zum Grundriss erhalten. Das fanden wir sehr gut.

Zusammenfassung:

+ Gute Gespräche in angenehmer Atmosphäre
+ Zu keiner Zeit wird irgendwie Druck zur Vertragsunterzeichnung ausgeübt
+ Gesprächspartner hatten Fachwissen und gaben Tipps
+ Frühzeitiges zur Verfügung stellen der Bauleistungsbeschreibung und der Vertragsbedingungen
+ Ausführliche Bauleistungsbeschreibung
+ Es gibt ein Bemusterungszentrum

- Preis ist höher als Konkurrenz bzw. Leistungen sind geringer (Beispiel: Nur passive Wohnraumlüftung über Schlitze in den Fenstern anstatt einer richtigen Lüftungsanlage)
- Helma braucht laut Internetblogs sehr lange zwischen Vertragsabschluss und Erstellen der Bauunterlagen und Baubeginn
- Bei Abweichungen von der Standardausstattung verlangt Helma laut Internetblogs Apothekerpreise
- Das Bemusterungszentrum ist in Lehrte bei Hannover (weiter Anfahrtsweg)
- Helma verlangt einen sogenannten Avalkredit vom Bauherrn (Bankbürgschaft). Das kostet Geld und berechtigt die Bank ausschließlich an Helma auszuzahlen (auch bei Insolvenz!)
- Jeder Bau wird neu ausgeschrieben (Zeit!), dass heisst auch immer wechselnde Handwerker

Wenn wir nicht auf "unser" Bauunternehmen Dannenmann gestoßen wären, hätten wir mit Helma gebaut. Obwohl die Nachteile teilweise schon schwer wiegen... Besonders negativ für uns war der Punkt "Avalkredit" sowie die nicht festen Handwerker. Vom Avalkredit hat uns unser Bankberater dringend abgeraten, denn wenn man soetwas erst einmal unterschrieben hat, hat auch die Bank keine andere Möglichkeit, als die Gelder an Helma zu überweisen. Egal, ob man vor Gericht ist oder das Bauunternehmen Insolvenz ist... Zudem kostet so eine Bürgschaft ca. 1% der Kreditsumme! Das zweite waren die wechselnden Handwerker. Da haben wir irgendwie kein gutes Bauchgefühl. Die Handwerker scheinen bei Helma aus dem ganzen Bundesgebiet zu kommen, teilweise auch aus dem Ausland. Zumindest liest man das in den diversen Baublogs. Das muss ja nun nichts schlechtes sein, aber zum Einen haben Handwerker, die fest mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, sicher ein Interesse daran gute Arbeit zu leisten, um auch den nächsten Auftrag zu bekommen. Zum Anderen hat ein Handwerker (verständlicherweise) für eine kleine Mängelbeseitigung nach 1 oder 2 Jahren im Wert von vielleicht 150 EUR (z. B. ein Riß im Putz oder sowas) kein großes Interesse, 500 km anzureisen...




Town & Country (Wachs Bauunternehmung)



Unser zweites Gespräch hatten wir bei Town & Country. Das Musterhaus steht in Dresden. Town & Country ist letztendlich kein eigenes Bauunternehmen sondern nur ein Lizenzgeber/Franchiseunternehmen. Das heisst Town & Country gibt Ausstattung, Preis, usw. vor, das Haus wird dann aber von einem entsprechenden Lizenznehmer gebaut und abgewickelt. Das Bundesgebiet ist dabei in relativ kleine Bereiche aufgeteilt, sodass man bei Town & Country letztendlich auch einen lokalen Generalunternehmer hat. Bei uns wäre das die Wachs Bauunternehmung  GmbH gewesen.

Auch dieses Gespräch verlief sehr angenehm. Nach dem obligatorischen Rundgang durchs Musterhaus (mit einem sehr schönen Bad wie wir fanden!) geht es auch gleich zur Sache. Bei Town & Country wird nicht wie bei Helma aufwändig ein Grundriss vor den Augen des Kunden gezeichnet, sondern das Haus wird mehr oder weniger Zusammengeklickt (basierend auf dem Standardgrundriss, aber mit den korrekten Außenmaßen) und man kann "live" mitverfolgen, wie der Hauspreis steigt. Sonderwünsche wie zum Beispiel ein Erker gehen natürlich nicht - da muss dann noch nachkalkuliert werden.

Aber an sich ist das System ganz nett, da man dann schon frühzeitig sieht, was eigentlich der aktuelle Wunsch so kostet (zum Beispiel ein Keller-Außenzugang). Vieles kann man dann gleich wieder herausstreichen. Das offizielle Angebot erhält man dann später.

Leider ist es mit Town & Country zu keinen weiteren Gesprächen gekommen, denn mit einem Punkt haben sie sich leider komplett disqualifiziert:

Das Angebot, welches wir erhalten haben, war mit hübschen bunten Bildchen "fetzig" aufgemacht, nur leider waren die Informationen sehr dürftig. Natürlich war alles aufgelistet und auch der Endpreis stand drauf, aber detaillierte Informationen fehlten vollkommen, da keine Bauleistungsbeschreibung angehängt war. Lediglich 2 Seiten (die Übersicht über die Elektrik, die inklusive ist) wurde aus der Bauleistungsbeschreibung angehängt. Wie soll man da bewerten, was einem angeboten wurde? Von einem Vergleich mit einem anderen Angebot mal ganz zu schweigen. Also habe ich den Verkäufer angerufen und um die Bauleistungsbeschreibung gebeten, damit ich sein Angebot vernünftig überprüfen und bewerten kann. Und jetzt kommt der Hammer! Er hat mir erklärt, dass Town & Country die Bauleistungsbeschreibung und Vertragsbedingungen vor Unterzeichnung des Vertrages nicht herausgibt! Häh? Was? Was ist los? Das ist nicht euer ernst, oder? Doch, ist es. Er hat mir erklärt, dass die Bauleistungsbeschreibung das KnowHow von Town & Country beinhalten würde und man diese daher nicht herausgeben könne. Der Kunde hätte ja ein 14tägiges Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag, wenn ihm die Bauleistungsbeschreibung nicht zusagen würde. Und ansonsten könnte man sich im Musterhaus ja alles anschauen. Hallo? Geht's noch? Ich kaufe doch kein Haus für eine viertel Million Euro OHNE vorher geprüft zu haben, was ich da kaufe! Tut mir Leid, aber die Bauherren, die das mit sich machen lassen, sind selber Schuld...

Keine Ahnung ob das bei Town & Country allgemein so üblich ist (ich kann es mir kaum vorstellen, dass sie dann auch nur ein einziges Haus verkaufen würden), aber bei uns war es so. Irgendwann hat dann unser Verkäufer nochmal angerufen und angefragt, wie denn jetzt der Stand der Dinge ist. Wir haben ihm unsere Meinung (freundlich) erläutert und im auch mitgeteilt, dass wir uns mittlerweile aus diesen Gründen für eine andere Firma entschieden hätten. Er war sehr erstaunt, hat dann nochmal die "Vorteile" aus dem letzten Gespräch angepriesen (Rücktrittsrecht usw.) und auch nochmal erwähnt, dass wir ihm das ja soooo detulich damals am Telefon nicht erklärt hätten. Tja, Chance zumindest bei uns vertan...


Zusammenfassung:


+ Gute Gespräche in angenehmer Atmosphäre
+ Schnelle Angebotserstellung, transparente Preisgestaltung
+ Regionaler Generalunternehmer

0 Gewerke werden (bei unserem Generalunternehmer) 1x jährlich ausgeschrieben

- Eigener Wunschgrundriss fließt in Angebotserstellung nicht mit ein
- Bauleistungsbeschreibung wird erst bei Vertragsunterzeichnung (!) ausgehändigt
- Vertragsbedingungen werden erst bei Vertragsunterzeichnung (!) ausgehändigt


Hausbau Dannenmann GmbH & Co KG


Dannenmann ist ein kleineres Unternehmen aus Dresden, welches seit kurz nach der Wende im Geschäft tätig ist. Auf Dannenmann ist Heike beim Stöbern durchs Internet gestoßen. Überzeugt hat uns Dannenmann, weil es ein regionales, kleineres Unternehmen ist. Sie arbeiten (seit Jahren) immer mit den gleichen Handwerkern zusammen. Diese kommen alle aus der Umgebung Dresden/Sächsische Schweiz. Der weit entfernteste Handwerker kommt aus Bautzen. 

Allerdings war es schon relativ spät und wir waren mit Helma und Town & Country eigentlich schon ziemlich weit. Zudem war die Kontaktaufnahme etwas schwierig und langwierig, da leider Dannenmann zum Anfragezeitpunkt gerade beim Umzug in die neuen Geschäftsräume (Musterhaus in Klotzsche). Ein weiteren Grund haben wir erst sehr viel später erfahren: Der Bauingenieur, der uns betreuen sollte, war gerade im Urlaub :-) Aber irgendwann ging es dann los und dann ging alles Schlag auf Schlag!

Das erste Gespräch fand im (noch etwas provisorischen) Musterhaus in Klotzsche statt und wir merkten gleich: Die Chemie stimmte. Vor uns saß ein "echter Bauingenieur", Herr Kühne, der schon zu DDR-Zeiten in der Baubranche tätig war. Alles wurde offen diskutiert, Tipps zum Grundriss ("Nein! BItte nicht! Kein Außenzugang zum Keller! Der macht Ihnen nur Ärger!") und so weiter gab es mehr als genug. So haben wir auch nochmal diverse Möglichkeiten zum Heizungstyp diskutiert. Am Ende des Gesprächs stand unser Wunschhaus fest. Nach wenigen Tagen hatten wir ein erstes Angebot inklusive Grundrisszeichnungen per Mail vorliegen. Nach einem zweiten Gespräch gab es dann noch diverse Änderungen (auch um Kosten zu sparen) und ein zweites Angebot. Wir haben jetzt auch gleich die Bauleistungsbeschreibung und die Vertragsbedingungen erhalten und konnten alles in Ruhe prüfen. Das Ganze hat richtig Spaß gemacht: Wir haben diverse Ideen diskutiert und einige Möglichkeiten entworfen und wieder verworfen. Dabei war unser Ansprechpartner, Herr Kühne, immer "sehr geduldig mit uns" und hat uns alles im Detail erklärt. Zudem war auch die Preisgestaltung in unseren Augen sehr transparent. Es wurden nicht einfach Mondpreise zuaddiert, sondern bei den entsprechenden Gewerken angerufen (zum Beispiel beim Fensterbauer in Sebnitz) und nach den Mehrkosten gefragt. Das schafft Vertrauen.

Bei einem dritten Gespräch wurde dann der Vertrag unterzeichnet. Das war an einem Sonntag im Musterhaus in Klotzsche. Letzte Änderungen, die wir gerne noch in den Vertragsbedingungen und der Bauleistungsbeschreibung haben wollten, wurden gleich am Laptop geändert, anschließend alles ausgedruckt und unterschrieben. Fertig.

Was könnte man besser machen? Naja, Herr Kühne sollte sich die Bedienungsanleitung der Espresso-Kaffeemaschine mal durchlesen. Kaffee gab's nämlich in den Gesprächen keinen, nur Kaltgetränke ("Würde ich Ihnen gerne anbieten, aber das Ding kann ich nicht bedienen."). Wir haben's verkraftet ;-)


Zusammenfassung:


+ Gute Gespräche in angenehmer Atmosphäre
+ Zu keiner Zeit wird irgendwie Druck zur Vertragsunterzeichnung ausgeübt
+ Gesprächspartner hatte viel Fachwissen, gab gute Tipps
+ Günstiger als Konkurrenz, transparente Preisgestaltung
+ Schnelle Angebotserstellung
+ Regionales Unternehmen
+ Kleines Unternehmen ohne "Wasserkopf" (und damit entsprechend niedrigere Kosten)
+ Regionale Handwerker, langjährige Partnerschaften
+ Normale Bestätigung (Kreditzusage) der Bank reicht vollkommen aus
+ Kurze Wege zwischen den Gewerken, direkte Ansprechpartner
+ Wünsche zur Bauleistungsbeschreibung und Vertragsbedingungen werden unkompliziert diskutiert und umgesetzt

- Dannemann bietet keine Fertigstellungsbürgschaft