Was liegt im Verborgenen...

Schon vor längerer Zeit hatte ich auf alten Karten geschaut, was denn so früher so auf unserem Grundstück gestanden hat. Man weiß ja nie, was da im Boden noch so schlummert: Das kann von alten Fundamenten/Kellern bis hin zu irgendwelchem verklappten Chemie-Krams aus DDR-Zeiten gehen.

Alles würde erheblich Mehrkosten bei der Gründung unseres Kellers verursachen, denn zum einen muss das ganze Zeug ja aus dem Boden geholt werden (bei alten Fundamten vermutlich ein ziemlicher Aufwand), zum anderen muss man das Zeug dann auch noch zur Deponie schaffen lassen.

Eigentlich war ich damals ziemlich beruhigt, dass sich auf dem Grundstück vermutlich nichts befunden hat (also zumindestens keine Gebäude). Nun hat aber das Bodengutachten ergeben, dass gerade bei den beiden Borhungen exakt dort, wo unser Haus stehen soll, irgendwelche Hindernisse im Boden bei einer Tiefe von 90 cm bzw. 160 cm aufgetreten sind, sodass die Bohrungen nicht weitergeführt werden konnten.

WAS ZUM TEUFEL IST DAS?!?

Könnten natürlich irgendwelche Steine sein. Könnte aber auch ein Luftschutzbunker aus dem 2. Weltkrieg sein...

Google Earth bietet mittlerweile die Möglichkeit an, sich auch historische Bilder anzeigen zu lassen. Von unserem Grundstück gibt es Bilder aus den Jahren 1943, 2003, 2008 und 2011. Besonders die alten Aufnahmen aus 1943 sind genial!

Zusätzlich kann man sich im Sachsenatlas etliche interessante Ebenen für Dresden und damit auch von unserem Grundstück anschauen. Das geht von historischen Karten über eine Ebene, die zum Beispiel die sehr aktuellen Flurstück-Daten über die Karte von Dresden legt. Genial! Ich habe beide Karten (Sachsenatlas mit Flurstücksgrenzen und historische Luftaufnahmen von Dresden von 1943) mit der Software Quovadis zusammengeführt:

Flurstücke am Moritzburger Platz, 1943 (c) Google Earth
Man kann genau sehen, dass auf dem Grundstück unseres Nachbarn ein ziemlich großes Gebäude stand (entweder ein Mehrfamilienhaus oder vielleicht ein Gebäude der Reichsbahn o.ä.). Je nachdem wie genau die Fotos von damals nun georeferenziert wurden, könnte das Gebäude auch noch etwas auf unserem jetzigen Grundstück gestanden haben... Da wir aber noch gut 3,5 m von der Grundstücksgrenze weg bauen, dürfte sich dort eigentlich keine Unterkellerung oder so etwas mehr befinden. Aber eventuell Bauschutt des (abgerissenen?) Gebäudes oder eventuell Fundamente des Vorplatzes vor dem alten Gebäude.

Naja, etwas beruhigter bin ich jetzt schon, aber so richtig Ruhe habe ich wohl erst, wenn der Bagger die Baugrube ausgehoben hat und nichts weiter gefunden wurde. Allerdings haben wir uns auch eine Reserve von 5000 EUR für zusätzliche Kosten bei den Gründungsarbeiten zur Seite gelegt. Ob das reicht wird sich zeigen.