Termin beim Kaminbauer / Umplanung Schornstein

Am Donnerstag hatten wir einen Termin beim Ofenbauer hier in Dresden: Kamin- und Kachelofenbau Herrmann.

Vor einiger Zeit (ich glaube es war Ende letzten Jahres) war ich schon einmal bei Hark hier in Dresden - eine riesige Kamin- und Ofenbaufirma, die bundesweit vertreibt. Das Design von Hark (modern) gefiel uns sehr gut und auch die Kamine machten einen guten Eindruck. Das Verkaufsgespräch leider nicht: Mehr als den Standardkamin irgendwo in einer Ecke des Raumes zu platzieren war "nicht drin". Das Angebot war dann ein Schmierzettel mit zig Zahlen, Rabatten, Aktionen und dann einem handschriftlich irgendwo hingekritzelten Endpreis. Welcher Umfang? Welche Leistungen? Welche Ausstattungsmerkmale im Detail? Tja, keine Ahnung. Der Preis war gut, aber ist wirklich der komplette Einbau inbegriffen? Ein Sockel für den Kamin? Anschluss an den Schornstein? Mmhhh, ich hatte irgendwie das Gefühl, dass alles abseits des Standards erstens nicht geht und zweitens in dem genannten Preis noch nicht drin ist.

Daher haben wir uns entschieden noch mal ein paar Gespräche mit lokalen Ofenbauern zu führen. Und das war auch ganz gut so, denn der bisher geplante Schornstein kann so nicht funktionieren und das hat Herr Herrmann sofort beim ersten Blick auf den Grundriß gesehen. Bei Hark kein Wort davon... Dazu aber gleich etwas mehr...

Das Gespräch bei Ofenbau Herrmann, die eigentlich aus Weinböhla kommen aber hier in Dresden mittlerweile einen Schauraum haben (Könneritzstraße), verlief sehr angenehm. Es gab (trotz der Hitze) einen Kaffee und sogleich wurde anhand des Grundrisses geschaut, was wir uns so vorstellen und was zu realisieren geht. Im Schauraum sind sehr schöne, moderne Kamine ausgestellt. Allerdings hatte ich beim Durchgehen schon gesehen, dass so ziemlich alle über unserem möglichen Budget liegen. Und Herr Herrmann hat auch gleich gesagt, dass es sehr schwer sein wird unser Preisziel zu erreichen. Aber er hatte gleich eine Idee, wie man den Kamin gut im Raum platzieren kann - und zwar so, dass er sich harmonisch in den Raum integriert. Das Ganze wurde dann zunächst schnell per Bleistift skizziert. Mit dem Angebot erhalten wir dann eine richtige 3D-Zeichnung, damit wir uns alles räumlich gut vorstellen können. Kein Vergleich zu dem Gespräch bei Hark! Mal sehen wie sein Angebot dann preislich aussehen wird. Das Angebot hat er uns für nächste Woche versprochen.

Und nun noch zu dem Eingangs erwähnten Problem mit unserem Schornstein:


Das Problem: 


Wir bekommen eine Lüftungsanlage und daher benötigen wir eine raumluftunabhängige Belüftung der Feuerstelle. Das wird normalerweise damit erreicht, dass die notwendige Frischluft über einen separaten Schacht über den Schornstein zugeführt wird. So etwas nennt man einen LAS, einen Luft-Abgas-Schornstein. Den hatten wir mit in den Werkvertrag aufnehmen lassen und er wurde auch wie vereinbart von Dannenmann mit eingeplant.

Nun gibt es beim LAS aber im Prinzip zwei Bauarten: Beim einen Schornstein wird ein zweiter Schacht (ähnlich einem zweiten Zug) parallel zum eigentlichen Abgaszug mitgeführt. Diese Schornsteine sind rechteckig. Diese Bauart wurde bei uns in den Zeichnungen von Anfang an geplant und war für uns auch ok.

Das Problem ist nur: so wir wir den Schornstein aufstellen können, kommt man vom Kamin aus mit der Rohrleitung direkt entweder nur an den Rauchzug oder den Frischluftschacht (siehe Bild). Um beides anschließen zu können wäre eine komplizierte Verrohrung notwendig, bei der zudem dann in der Diele das Rohr der Zuluftleitung noch extra hätte verkoffert werden müssen. Sehr unschön!

LAS mit separatem Zuluftschacht - Verrohrung bei uns schwierig
Links unser Grundriß, rechts eine Schnittzeichnung (c) Bruno Bosy


Die Lösung:


Die Lösung besteht aus der zweiten Bauart eines LAS: Bei diesem Typ wird mittig der Rauchabzug geführt und außen um den Rauchabzug herum die Zuluft. Vereinfacht gesagt wird einfach ein größerer Spalt zwischen der Schamotte und dem Mauerwerk des Schornsteins gelassen, durch den dann die Zuluft geführt werden kann. Diese Schornsteine sind quadratisch. Bei dieser Bauart ist ein Anschließen auch bei unserem Grundriß problemlos möglich.

LAS mit parallelem Zuluftschacht - Verrohrung funktioniert einfach
Links unser Grundriß mit neuem Schornstein, rechts eine Schnittzeichnung (c) Bruno Bosy

Ich habe daraufhin gestern am Freitag gleich mit unserem Bauleiter telefoniert. Zum Glück beginnt unser Schornstein erst im Erdgeschoss und nicht schon im Keller. Denn die Kellerdecke ist ja bereits gegossen und somit wäre eine Änderung von einem rechteckigen Schornstein auf einen quadratischen nicht mehr so einfach möglich gewesen (da der Durchbruch durch die Kellerdecke ja schon fertig wäre). Aber so ist eine Änderung zum Glück noch möglich. Die Planung der Erdgeschossdecke muss dazu noch einmal angepasst werden, aber auch das kann noch gemacht werden.

Unser Bauleiter hat sich sofort gekümmert und noch am Freitag nachmittag habe ich die Aussage von ihm bekommen, dass eine Änderung noch möglich sei und dieses auch keine Mehrkosten verursacht. Super, dass das noch geklappt hat!