Tag 13: Es regnet nicht mehr!

Aktuelle Situation in Dresden

Heute am späten Nachmittag hat es endlich aufgehört zu regnen! Die letzten Tage hat es in Dresden wie aus Eimern geschüttet - und das ununterbrochen!


Elbepegel, Stand 03.06.12, 18 Uhr. (c) Umweltinformationssystem Sachsen

Leider ist die Hochwassersituation in Dresden weiterhin angespannt: Die Stadt hat heute die Alarmstufe 4 (von 4) ausgerufen. Der Pegel der Elbe hatte heute Abend um 20 Uhr einen Stand von 6,95 m. Das Jahrhunderthochwasser 2002 hatte einen Pegel von 9,40 m - es fehlt also nicht mehr viel! Die Behörden gehen davon aus, dass der Scheitelpunkt auf Grund der Wassermassen, die noch aus Tschechien erwartet werden, am Mittwoch mit ca. 8,50 m erreicht wird. Das wäre dann nur 1 m unterhalb der Katastrophe von 2002. Heute Abend wird das "Blaue Wunder" für den Autoverkehr gesperrt (ab einem Pegel von 7,10 m). Auch wurden heute die ersten Leute in Dresden evakuiert.

Es hätte sich wohl keiner ausmalen können, dass sich eine solche "Jahrhundertkatastrophe" nach nur 11 Jahren wiederholen wird. Der Unterschied ist natürlich, dass (zumindest in Dresden) erhebliche Mittel in den Hochwasserschutz investiert wurden und daher die Schäden erheblich geringer ausfallen werden als noch 2002. Aber wem hilft's, wenn das eigene Haus nun schon wieder "absäuft"...

Im Themenstadtplan Dresden kann man als (zukünftiger) Häuslebauer genau nachschauen, ab welchem Elbpegel das eigene Grundstück überflutet wird (die Einstellung findet man unter "Stadtentwicklung und Umwelt" -> "Hochwasser" -> "Potentiell überschwemmte Flächen"). Das hatte ich vor dem Kauf des Grundstücks schon einmal gemacht, möchte hier aber die Ergebnisse nochmal einfügen.

So kann man sehen, dass unser Grundstück bei einem Elbpegel von 10,50 m überschwemmt wird - gegenüber dem Elbehochwasser 2002 hätten wir also noch gut 1 m Luft. Nicht wirklich viel, deswegen haben wir mit unserer Wohngebäudeversicherung auch extra Elementarschäden (zu denen ein Hochwasser gehört) mit versichert. Zumindest für unser Grundstück sind die Kosten durchaus überschaubar.


Unser Grundstück bei verschiedenen Elbpegeln - Klicken für Vergrößerung!


Und wie sieht's heute auf dem Grundstück aus?

Gestern Abend waren wir noch kurz auf dem Grundstück und es hatte sich zur Situation am Freitag nichts geändert. Heute habe ich dann aber einen Anruf von unserem Bauleiter bekommen (der im Übrigen gestern auch noch auf dem Grundstück war!), dass die Böschung der Baugrube den Regenmassen, die dann heute Nacht noch dazugekommen sind, nicht mehr weiter standgehalten hat. Es hat nochmal einen recht großen Erdrutsch gegeben!

Hierbei ist nun leider soviel Erde abgerutscht, dass man das nicht mehr mit der Schaufel wegbekommt. Zudem wurde auch die Schalung an einer Gebäudeseite weggedrückt und einiges an Dreck und Schutt ist in die Bewehrung der Bodenplatte gefallen. Daher wurde das Gießen der Bodenplatte erst einmal verschoben und ein neuer Bagger organisiert, der die Erdmassen wieder aus der Grube baggert. Der wird wohl morgen oder übermorgen zur Verfügung stehen. Leider sind die Erdmassen auch gefährlich nah am Schnurgerüst abgesackt. Ich hoffe nicht, dass dieses vom Vermesser noch einmal neu ausgerichtet werden muss. Tja, bei so einer Katastrophe kann man nichts machen - und wir sind noch froh, dass nicht mehr passiert ist!

Dafür wurde heute wie geplant schon einmal der Kran aufgebaut - sieht aus, als ob wir einen Wolkenkratzer bauen würden! Das Ding ist schon gigantisch! Wir brauchen den Kran, weil wir nicht mit herkömmlichen handlichen Kalksandsteinen bauen, sondern mit im Werk bereits fix und fertig zugeschnittenen Kalksandstein-Quadern gebaut wird (vermutlich so ähnlich wie hier gezeigt). Diese wiegen dann auch schon ganz ordentlich und können vom Bautrupp nur noch mittels Kran bewegt werden.

Ist schon etwas komisch: Unsere Baustelle ist so richtig eingerichtet: Bauwagen, Materialcontainer, riesiger Baukran, Werkzeuge, usw. Bei unseren Nachbarn ist bis auf das vorgeschriebene Dixiklo nichts zu sehen - man würde fast denken die Bauten dort stehen still (ist aber definitiv nicht so). Die angeheuerten Bautruppen scheinen jeden Abend einfach alles wieder mitzunehmen. Zumindest von unserem einen Nachbarn kommen die Jungs auch aus Wolfsburg. Ich glaube wir sind die einzigsten die mit einem örtlichen Bauunternehmen bauen...