Schinder-Wochenende

Kennt Ihr das auch? Ihr sitzt Abends vor der Glotze und wollt Euch noch ein Bier aus dem Kühlschrank holen. Und dann tut Euch der Körper so weh, dass Ihr Euch nur noch unter lautem Stöhnen aus dem Sessel wuchten könnt und dann humpelnd (und weiter stöhnend) zum Kühlschrank bewegen könnt, um Euch das kühle Blonde zu holen.

So ging es mir am Wochenende. Wir hatten Arbeitseinsatz im Garten (bzw. Trümmerfeld)!

Gefühlte 1000 Ladungen habe ich am Wochenende bewegt
Leck mich am Ar..... war das anstrengend! Was hatten wir uns vorgenommen? Bevor wir im Garten irgendetwas machen können, musste das Niveau des Grundstücks erst einmal angeglichen werden. Wir haben keine riesigen Höhenunterschiede, aber es gibt (gab) doch einige Unebenheiten, zudem stieg das Grundstück zum hinteren Bereich wieder leicht an, und ich wollte gerne etwas Gefälle vom Haus weg haben. Zudem gibt (gab) es noch einige Fundamente im Boden sowie dieverse Baumwurzeln, die ebenfalls weg mussten.

Dazu hatte ich mir also bei BNS Baumaschinen wieder einen Minibagger über Ostern gemietet, dieses Mal allerdings eine Nummer größer (1,5 to). Für die Arbeiten habe ich eine 40er Tiefenschaufel (für Baumwurzeln und Fundamente) sowie eine Grabeschaufel (ca. 80 cm) zum Abziehen des Grundstücks bestellt.

  

Wie beim letzten mal stand der Minibagger pünktlich am Donnerstag Abend auf unserem Grundstück, als ich von der Arbeit kam. Den Schlüssel hatte ich mir bereits am Vortag abgeholt. Man muss über Feiertage und Wochenenden im Übrigen nur die Tage bezahlen, die man auch bestellt (8h = 1 Tag). Daher lieber nur einen Tag bestellen, mehr kann man immer abrechnen. Und der Bagger läuft ja nicht die ganze Zeit. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass 8 Stunden zwei "private" Arbeitstage mit dem Bagger sind.

Am Samstag ging's dann los (wegen des Feiertags am Freitag): Als erstes wurden die Baumwurzeln ausgebaggert. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es nur zwei sind. Aber es sind dann doch zwei komplette Anhänger voll geworden! Vom 1. Anhänger gibt's kein Foto - den Inhalt hat Steffen am Samstag Abend gleich auf dem Osterfeuer bei uns im Garten vernichtet :-) Mit dem 1,5-Tonner ließen sich die Wurzeln ganz gut rausziehen - die Bäume (alles Ahorn) waren vielleicht so 2-3m hoch.


Dann ging es ans begradigen des Grundstücks. Da mein Pflasterer im Moment nicht so recht in die Hufe kommt, habe ich den Erdaushub für die Garageneinfahrt gleich mitgemacht. Später (wenn er denn mal soweit ist) hätte ich nicht mehr gewusst, wo ich mit dem Erdaushub hin sollte. Ich hoffe die Tiefe reicht aus. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass mindestens 40-50 cm Schotterschicht unterhalb des Pflasters sein sollten, damit später nichts wegsackt. Das werden wir nicht ganz schaffen - vielleicht so 30 cm, wenn wir Glück haben. Das Problem ist, dass auf der Seite zu meinem Nachbar schon auf unserem Grundstück irgendein altes Fundament sitzt und wir auf unserer Seite die Regenrohre nicht tief genug eingebuddelt hatten :-)

Blick von vorne...
Und von hinten...

Nebenbei habe ich dann noch unseren zukünftigen Gartenteich ausgehoben:

Wird mal der Gartenteich...

Und dann kam eine richtige "Scheiß"-Arbeit: Die alten Fundamente. Auf unserem Grundstück standen früher Garagen (so in den 1960er Jahren). Und die Fundamente waren leider auf dem hinteren Teil unseres Grundstücks noch vorhanden. Das konnten wir bisher nicht richtig sehen, da alles mit einer 10cm dicken Erdschicht überwuchert war. Aber für neue Bepflanzungen musste das alles raus.

Ich bin nur heilfroh, dass Baustoffe zu DDR-Zeiten rar waren und so lediglich Klinker-Steine als Pflaster verlegt wurden (ohne Betonfundament o. ä.). Aber trotzdem kam da eine gehörige Portion an Pflastersteinen zusammen, die wir erst einmal im Straßengraben zwischengelagert haben :-) Und dieser Schinderei, die ganzen Steine mit der Schubkarre vom Grundstück zu karren, habe ich auch meinen gehörigen Muskelkater zu verdanken...



Als wir unser Tages- bzw. Wochenendwerk beendet hatten, sah das Grundstück zwar aus wie nach einem Bombenanschlag, aber einigermaßen gerade ist es jetzt :-) Es ist im Übrigen gar nicht so einfach, das Grundstück mit dem Bagger wirklich gerade zu kriegen. Das hatte ich mir etwas einfacher vorgestellt. Wir werden wohl nicht drum herum kommen und dann die Muttererde, die Ende dieser Woche kommt, wirklich fein säuberlich mit der Hand und mit Hilfe von Richtschnüren zu verteilen, um so dann den endgültigen Schliff zu bekommen.

Aber das wird schon... ;-)