Füllstand der Zisterne auslesen

Mitte dieser Woche ist der Füllstandssensor für unsere Zisterne angekommen. Diesen habe ich heute bei dem unerwartet guten Wetter noch angeschlossen und in die Loxone integriert. Wir können nun genau sehen, wieviel Liter Regenwasser noch in unserer Zisterne vorhanden ist :-)

Man muss es nicht haben und lebt sicher auch ganz gut ohne Füllstandsanzeige in der Zisterne, aber als Ingenieur hüpft einem da einfach das Herz, wenn die 0-10V Steuerspannung im Schaltschrank ankommen und in der Visualisierung dann die Füllstandsanzeige erscheint :-)


Die Sonde habe ich bei einem Hobby-Elektroniker aus Hoyerswerda bestellt, dessen Homepage ich auf Empfehlung im Loxoneforum gefunden habe. Leider möchte derjenige das Bauen der Sonde zurückfahren, um mehr Zeit für seine Familie zuhaben. Daher hat er mich gebeten hier keine große Werbung für ihn zu machen. Ich verzichte daher auch darauf, hier seine Homepage / Kontaktdaten zu veröffentlichen. Wer da etwas haben möchte bitte per Email bei mir anfragen!

Die Füllstandssonde ist ein geniales Produkt! Sie misst den Druck am Boden der Zisterne. Darüber lässt sich dann der Füllstand in der Zisterne errechnen (1 bar = 10 Meter Wassersäule). Dabei kommuniziert die Sonde über ein Datenprotokoll mit der Auswerteelektronik. So kann man bis zu 150m Kabel an die Sonde anschließen (irgendein x-beliebiges Stromkabel reicht aus) und so die Elektronik schön sicher und trocken im Schaltschrank verbauen. Die Sonde besteht dabei aus einem in Epoxidharz gegossenen Drucksensor, der wiederum in einem Stück grauen HT-Rohr sitzt (zur Messung des Wasserdrucks sind natürlich Bohrungen im Rohr vorhanden). Die Auswerteelektronik sitzt auf einer kleinen Platine. Ich habe nur die Variante bestellt, die je nach Füllstand 0-10V an 2 Klemmen ausgibt, da mir das für den Anschluss an die Loxone ausreicht. Aber es gibt auch Varianten mit LCD-Display und auch mit 2 Schaltrelais, die je nach Füllstand schalten können (z. B. für eine Pumpensteuerung).

Die Inbetriebnahme ist kinderleicht und Dank der ausführlichen Anleitung schnell erledigt. Mittels kleiner Jumper lernt man die Sonde an: Einmal bei 0 Liter Füllstand (= 0V) und einmal wenn die Zisterne randvoll ist (= 10V). Fertig. Dann noch schnell an einen analogen Eingang der Loxone angeschlossen und man kann den Füllstand bereits weiterverarbeiten. Die Elektronik läuft im Übrigen mit der Steuerspannung der Loxone (24V) problemlos.

Inbetriebnahme der Sonde

Und Anschluss im Schaltschrank - hier fehlt noch ein kleines Gehäuse für die Elektronik

Die Programmierung innerhalb von Loxone ist für den reinen Füllstand ebenfalls sehr einfach. Ich habe allerdings noch einen Mengenzähler (über den "Mißbrauch" des Energiezählers) realisiert und auch eine Momentanverbrauchsanzeige hinzuprogrammiert. Beides ist realisiert über die Berechnung der Abnahme des Füllstandes in der Zisterne innerhalb eines gewissen Zeitraumes. Natürlich ist das nicht extrem genau und wenn z. B. die Zisterne gleichzeitig befüllt (Regen) und entleert (Rasen sprengen) wird passt die Berechnung nicht. Aber wie oft kommt so ein Fall schon vor und um ein ungefähres Gefühl davon zu bekommen, wieviel Regenwasser man so im Jahr verbraucht (und damit auch für die Gartenbewässerung verwendet), reicht es aus.

Die Programmierung war dann allerdings auch etwas aufwändiger :-) Aber sie funktioniert tadellos :-)




Update 28.09.2014: Die Sonde gibt es leider nicht mehr zu kaufen. Es war ein privatprojekt und dieses wurde in der Zwischenzeit wohl eingestellt. Die Webseite ist seit langem Offline.