Tag 77+78: Außenwärmedämmung fertig

Heute (Tag 78) haben wir uns mit unserem Bauleiter Herrn Marx und Herrn Heimann, unseren Sanitärfachmann, nochmal auf der Baustelle getroffen und sind nochmal die Details der bevorstehenden Sanitärinstallation durchgegangen. Da die Planungen dazu aber schon lange feststehen gab es nichts gravierendes mehr zu besprechen und alles bleibt so wie geplant. Start soll am 20.08.13 sein, bis dahin haben die Verputzer im Innen- und Außenbereich die komplette Baufreiheit :-)

Fertig gedämmt!

Das eigentliche Geschehen auf der Baustelle war aber auch schon heute bei den Verputzern zu sehen:

In den letzten 2 Tagen wurde die Außendämmung fertiggestellt. Dabei konnte ich gestern bei meiner Eigenleistung den Verputzern (die auch die Außendämmung machen) ein wenig über die Finger schauen, was sehr interessant war.

Wie schon erwähnt ist unser Haus wie wohl mittlerweile die meisten Häuser mit einem WDV-System (Wärme-Dämm-Verbund-System) ausgestattet. Diese Systeme bestehen aus einem Dämmsystem inklusive Armierungsgewebe und Außenputz. Die Bestandteile der Systeme der einzelnen Hersteller sind genau aufeinander abgestimmt, daher kann man nicht einzelne Teile verschiedener Hersteller miteinander mischen.

Bei uns kommt ein WDV-System von Maxit zum Einsatz: Das Maxit PSSpeedy (ein geiler Name :-))

Maxit PS Speedy (c) Maxit

Es handelt sich dabei um ein WLG 035 System. Das bedeutet, dass die Wärmeleitfähigkeit der Dämmung bei 0,035 W/(mK) liegt. Die Dämmung leitet also 0,035 Watt pro Meter (Dicke Dämmschicht) und Kelvin (1 Grad Temperaturunterschied) weiter. Unsere Dämmung ist 160 mm stark. In Verbindung mit einem 17,5 cm starken Kalksandsteinmauerwerk erreicht das System damit einen U-Wert von 0,20 W/m²K. Näheres dazu kann man in dem sehr empfehlenswerten RWE-Bauhandbuch nachlesen.

Bei der Montage werden die Dämmplatten mit einem Klebemörtel an die Rohbauwand geklebt. Der Mörtel wird dabei per Schlauch-Dosierzapfstelle in dicken "Würsten" auf die Dämmplatten aufgetragen und diese dann an das Mauerwerk geklebt. Die Dämmplatten werden dabei sehr genau mit einem Drahtschneider (so ein heißer Draht) zurechtgeschnitten. Ich habe ein kleines nettes Pläuschchen mit einem der Verputzer gehabt und er meinte: "Och, mit den neuen großen und dicken Dämmplatten macht das richtig Spaß! Diese dünnen Dinger von damals, die sich immer verbogen haben - das war eine Schei*'%$&-Arbeit..." :-)

Im unteren Bereich (im Bereich des Haussockels) wird strukturiertes Material verwendet. Vermutlich um den Putz später besser anarbeiten zu können. Ansonsten ist die Dämmung formschlüssig mit der XPS-Dämmung des Kellers. Ab und zu sieht man kleinere Fugen aus einem gelblichen Material. Das gleiche Material findet man auch zwischen der XPS-Dämmung des Kellers und des WDV-Systems der Außenwände. Ich vermute, dass es sich um Dehnungsfugen o. ä. handelt, denn die Polystyroldämmung dehnt sich bei Wärme stark aus.

Der Klebemörtel wird im Übrigen mit dieser Höllenmaschine automatisch angerührt. Ich möchte gar nicht wissen, wie dieses Ding durch unsere NEUEN Türen ins Wohnzimmer geschafft worden ist... Besser man weiß als Bauherr nicht immer alles... :-)





Und dann gab es ja noch ein kleines Problem mit unserem roten Hauserker: Zwischen Außenputz und Dämmsystem kommt es auf Grund der hohen Dämmwirkung zu einem Wärmestau. Ist die Außenfarbe nun zu dunkel, so erhitzt sie sich zu stark. Diese Wärme kann auf Grund der hohen Dämmwirkung nicht nach unten abfließen und es kann zu Spannungen und damit zu Rissen im Putz kommen. Daher müssen Farben einen HBW (Hellbezugswert) von größer 20 haben (wenn ich mir den Wert richtig gemerkt habe).

Leider war Heike der gewählte rote Farbton, der ohne Probleme mit der Dämmung hätte verwendet werden können, viel zu hell. Unser Bauleiter und unser Verputzer Herr Detlefsen haben daraufhin sehr schnell versucht eine Lösung zu finden.

Und das ist ihnen auch gelungen: Nach Rücksprache mit dem Farben-Lieferanten (STO) hatte Herr Detlefsen mich vorgestern noch angerufen und mir mitgeteilt, dass durch spezielle Zusätze in der Farbe auch etwas dunklere Farben realisiert werden können. Das lässt sich der Farbenhersteller natürlich kräftig bezahlen: 25 EUR netto pro Liter Farbe Zusatzkosten (wir brauchen 15 Liter). Macht also knapp 500 EUR inkl. Märchensteuer. Aber die Fasadenfarbe ist es uns Wert - schließlich gucken wir mehrmals täglich bei jedem Kommen und Gehen für die nächsten 20 Jahre auf diese Farbe... :-)

Heute haben wir dann eine neue Farbprobe bekommen (um ein Testmuster herzustellen war wohl auf Grund der Kurzfristigkeit keine Zeit mehr) und Heike und ich haben heute auf der Baustelle die neue Farbe kurzerhand auf unser altes Testmuster aufgestrichen. So hatten wir auch einen guten direkten Vergleich.

Und: TATATATATATATAAAAAA! Die neue Farbe gefällt nun auch Heike bestens! (Puh, Schwein gehabt)

Rote Erkerfarbe - Links alte Farbe - Rechts neue Farbe

Wen es interessiert: Die erste bemusterte Farbe hatte die Nummer 33101, die neue, dunklere Farbe, die wir jetzt auch nehmen werden, die Farbnummer 33100 (hier gibt es die Farbschablonen).

Und dann wurden heute auch noch unsere neuen Granitschwellen an Haustür, Terrassenfenstern und -tür und Küchen-Außentür montiert. Sehen wirklich gut aus - kein Vergleich zu den vorher installierten Alu-Außenfensterbänken!